17.05.2022: Aktueller Stand Renaturierung Schwarzbruch in Grefrath

Die Renaturierung Schwarzbruch umfasst ein rund 40.000 m² großes Plangebiet. Anfang des Jahres 2022 wurde die Renaturierung mit den vorbereitenden Maßnahmen zur Baustelleneinrichtung begonnen. In diesem Zuge mussten alle erforderlichen Rodungs- und Rückschnittmaßnahmen zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Konflikte bis zum 28.02.2022 durchgeführt werden. Mit dem Baubeginn in Form von Erdarbeiten wurde im März 2022 begonnen. In einem ersten Schritt wurde der neue Verlauf des Gewässers 06.00 hergestellt, damit der alte Gewässerverlauf, parallel zur Modellierung der neuen Gewässerverläufe, verfüllt werden konnte. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der nördliche Bereich bereits fast vollständig abgeflacht und gestaltet. Die Fertigstellung des Gewässerverlaufes parallel zur Ostumgehung steht noch aus. Hier sind derzeit noch steile Böschungen erkennbar, die in den letzten Schritten der Bodenarbeiten abgeflacht werden. Zurzeit ist eine Modellierung des Abschnittes noch nicht möglich, da dieser Bereich als Zufahrt und zur Erschließung der gesamten Fläche dient.

Vorheriger Zustand der Maßnahmenfläche
Derzeitiger Stand der Umsetzung

Bodenmanagement

Unter dem Begriff Bodenmanagement ist der Umgang mit dem Bodenaushub, der bei der Umsetzung der Renaturierungsmaßnahme anfällt, zu verstehen. Voraussetzung für die Verwertung ist eine Bodenanalyse, die Aufschluss über die Beschaffenheit des Materials gibt. Das anfallende Bodenmaterial der Renaturierung Schwarzbruch konnte bislang zur Verfüllung des alten Gewässerverlaufes genutzt und damit auf der Maßnahmenfläche wiederverwertet werden. Ein Abtransport des Bodenmaterials war nicht erforderlich.

Zustand nach Verfüllung des alten Gewässerverlaufes

Totholzeinbau

Durch den Einbau von Totholz werden positive Effekte für das Gewässer hervorgerufen. Vor allem die morphologische Entwicklung, d.h. die Ausformung des Gewässers und das Entstehen verschiedener Lebensräume wird gefördert. Für den Totholzeinbau können unterschiedliche Arten und Formen von Holz verwendet werden. Unter anderem bieten sich Stammhölzer, Kronenäste und Wurzelstubben für den Einbau an, die je nach Anordnung im Gewässer zu vielfältigen Entwicklungen führen. Auf der Maßnahmenfläche sind bereits Pappelstümpfe für den Wiedereinbau auf der Maßnahmenfläche verblieben.

Links im Bild modelliertes Gewässer 06.06
Rechts im Bild verbliebene Wurzelstubben

Ruhephase

Zu den satzungsgemäßen Aufgaben des Wasser- und Bodenverbandes der Mittleren Niers gehört neben dem Ausbau und naturnahen Rückbau auch die Gewässerunterhaltung. Der Verband befindet sich derzeit in der Schneidephase, welche in diesem Zeitraum des Jahres das Mähen der Böschungen und das Entkrauten der Sohle umfasst. Aufgrund dessen ruht die Umsetzung der Renaturierung Schwarzbruch bis voraussichtlich Ende Juni.

Die Zielsetzung

Das Vorhaben schafft die Grundlage für die Wiederherstellung naturnaher Lebensräume durch ökologische Verbesserung der Fließgewässer und hat daher ein hohes Naturpotenzial, insbesondere vor dem Hintergrund des angrenzenden Naturschutzgebiets „Grasheide und Mülhausender Benden“. Gewässer stellen oft Wanderwege für eine Vielzahl von Tierarten dar, so dass durch die Maßnahme auch hinsichtlich des Biotopverbundsystems der Niersniederung positive Auswirkungen zu erwarten sind. Außerdem schafft sie durch den großzügig angelegten Auenbereich natürliche Überflutungsflächen, die im Hochwasserfall Wasser zurückhalten können, um Schäden durch Hochwasser zu verringern.

Derzeitiger Zeitplan

Ende Juni 2022:                voraussichtlich Wiederaufnahme der Arbeiten

Herbst 2022:                      Ersatz der Hecke, Fertigstellung der Modellierung, Totholzeinbau             

Frühjahr 2023:                  Durchführung der Pflanzungsarbeiten

Genehmigte Planung
Aktuelles Luftbild

02.05.2022: Projekt „Uferabflachung Flöthgraben“ im Naturschutzgebiet Grasheide und Mühlhausener Benden

In der Niersniederung nördlich von Grefrath und Mühlhausen liegt das Naturschutzgebiet Grasheide und Mühlhausener Benden“. Feuchte und nasse Wiesen, durchzogen von Altarmen und Gräben und gesäumt von Kopfbaumreihen und Bruchwäldern bilden eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit hohem Naturpotential und bieten gefährdeten Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum. Im Schutz des Schilfes findet die Krickente einen wichtigen Rückzugsraum und Baumbrüter wie Wespenbussard, Pirol und Baumfalke nutzen das Nebeneinander von Wald, Wasser und Grünland als Nahrungsraum und Jagdgebiet.

Kanal zur Schleck vor der Renaturierungsmaßnahme

Zur weiteren Optimierung des Gebiets hat der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers in Höhe Niederfeld den Kanal zur Schleck, der bisher rein der Entwässerung diente, umgestaltet. Die vormals steilen Ufer wurden abgeflacht und der ehemals schnurgerade Verlauf mit mäandrierenden Schwüngen gestaltet. Die Änderung von Form und Gestalt gestattet dem Wasser jetzt deutlich mehr Raum, führt zu einer spürbaren Verringerung der Fließgeschwindigkeit und einer verbesserten Dynamik. Alles Eigenschaften, die natürliche Gewässerläufe auszeichnen – und damit ein weiteres Ziel der Maßnahme verdeutlichen: naturnahe Standorte zu schaffen, um wieder Kleinstlebewesen und Wasserpflanzen im und Hochstauden am Gewässer anzusiedeln.

Gut eine Woche dauerten die Erdarbeiten Ende November 2021, um die 160 m lange Grabenrinne umzubauen. Der Bodenaushub wurde direkt auf einen Transportanhänger verladen und abgefahren. Um das wertvolle Grünland zu schonen, wurden zuvor steife Stahlplatten ausgelegt. Mit Hilfe dieser Baustraße konnten insgesamt ca. 600 m³ Boden bodenschonend abtransportiert werden.

Uferabflachung des Kanals zur Schleck während der Bauphase in Fließrichtung

Für das Renaturierungsprojekt war ein ca. 10 m breiter Grünstreifen entlang des Grabens im Rahmen einer Flurbereinigung bereitgestellt worden. Die angrenzende Landwirtschaft wird weiterhin möglich und auch erforderlich sein, sind doch hier ausgedehnte Grünlandbereich zu erhalten, was durch Beweidung und Wiesenmahd erfolgt. Pflege und Unterhaltung des Grabens werden zukünftig an die Umgestaltung angepasst.

Kanal zur Schleck nach der Umbaumaßnahme im Hintergrund die Niers

Der Wasser- und Bodenverband und der Kreis Viersen haben sich im Vorfeld und während des Projekts eng abgestimmt, um allen fachlichen und rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden. Finanziert wurde die Maßnahme aus Ausgleichsgeldern, die die Untere Naturschutzbehörde eigens für solche Naturschutzprojekte bereitstellen kann. Noch sieht der umgestaltete Bereich etwas verlassen aus, aber schon im kommenden Jahr ist damit zu rechnen, dass sich die Natur der neuen Form annimmt und ihr den letzten Schliff geben wird.

04.04.2022: Gewässerrenaturierung Siepbach in Wachtendonk fertiggestellt

Wasser- und Bodenverband hat eine weitere Gewässerausbaumaßnahme fertiggestellt

Der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers hat im Rahmen der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie eine wasserbauliche Maßnahme in Wachtendonk abgeschlossen.

Mit dem Projekt „Renaturierung Siepbach“ beabsichtigt der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers, im Zuge der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die Erreichung des guten ökologischen Potentials für einen Teilabschnitt des Siepbachs nachhaltig zu fördern. Außerdem trägt die Maßnahme zur Förderung des natürlichen Wasserrückhalts und somit auch zur Hochwasservorsorge im Bereich Wankum/Wachtendonk bei.

Gestaltungsplan der Baumaßnahme

Der Siepbach fließt vom Quellgebiet am Hochheckweg in nordöstliche Richtung. Östlich vom Ortsteil Aerbeck quert er die Autobahn A40 und mündet nach 2,1 km in das Gewässer 03.10.01. Im Laufe der Jahre wurde der Siepbach wie viele andere Gewässer auch, in seinem Lauf begradigt und technisch ausgebaut und besaß daher zuletzt in tief eingeschnittenes Trapezprofil.

Hintergrund der Maßnahme war, dass das Gewässer die Hofanlage von Herrn Straeten querte. Dadurch konnte er diese nicht mehr den wirtschaftlichen Erfordernissen anpassen und nutzen. Gleichzeitig stellte der Hofbetrieb Risiken für nicht erwünschte Stoffeinträge in das Gewässer dar, die zur Erreichung eines guten ökologischen Potentials verhindert werden mussten. Eine Entwicklung des Gewässers in der ursprünglichen Lage schied aus. Gemeinsam mit dem Hofeigentümer, der zuständigen unteren Wasserbehörde des Kreises Kleve und dem Verband entstand die Idee, das Gewässer, um den Hof herumzulegen und gleichzeitig das Gewässer zu renaturieren.

Fertige Maßnahme aus der Luft Fließrichtung von links nach rechts

Innerhalb der Maßnahme wurde das anthropogen geprägte Gewässerlauf Anfang 2021 umgelegt und um 50 Meter verlängert. Das neue Profil wurde im Gegensatz zum tief eingeschnittene Regelprofil, als ein natürliches Profil mit flachen Böschungen gestaltet. Während der 7-wöchigen Hauptumbauphase wurden ca. 2.200 m³ Bodenmassen bewegt, um das geschwungene Gewässer in den vorgesehenen 10 m breiten Korridor Verlauf zu legen. Zukünftig stehen für die Rückhaltung des anfallenden Niederschlagswassers ca. 1.000 m³ mehr Volumen zur Verfügung.

Maßnahme kurz nach der Fertigstellung mit gepflanzten Bäumen, Schilf und eingebautem Totholz

Zum Abschluss der Maßnahme wurden Bäume sowie Schilf und Röhrichte gepflanzt. Außerdem wurden Totholzelement eingebracht, die verschiedenartigen Habitate am Gewässer abbilden.

02.02.2022: Renaturierung Schwarzbruch in Grefrath

Im Zuge der Renaturierungsmaßnahme wird der Hauptgraben II umtrassiert und durch Abtragen des Geländes eine große Aue angelegt, mit welcher Gewässer, Feuchtwiese und Aue miteinander verzahnt werden und dadurch naturähnliche Überflutungsverhältnisse entstehen. Bei jedem Hochwasser kann das Wasser in die umgebende Fläche ausufern und damit andere Flächen vor einer Vernässung schützen.

Gestaltungslageplan der Baumaßnahme

Wie in vielen anderen Bereichen des Niederrheins wurden die Gewässer in Grefrath in der Vergangenheit begradigt und häufig als Abwasserkanal genutzt. Infolgedessen ist ihre natürliche Funktion als Ressource für den Menschen und Lebensraum für Tiere und Pflanzen heute nur noch eingeschränkt gegeben. Im Zuge der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL), die 2010 in nationales Recht umgesetzt wurde, sollen die Gewässer für nachfolgende Generationen wieder in einen möglichst natürlichen Zustand als Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt gebracht werden. Das Renaturierungsgebiet liegt neben der Ostumgehung in Grefrath umfasst einen rund 390 m langen Abschnitt des insgesamt 6,6 km langen Gewässers 06.00, auch Hauptgraben II genannt. Das Gewässer fließt östlich von Grefrath parallel zur Niers durch das Landschaftsschutzgebiet „Niersniederung“ sowie das Naturschutzgebiet „Grasheide und Mülhausener Benden“ in Richtung Wachtendonk. Vor der A40 mündet der Hauptgraben II in die Niers. Gleichzeitig wird das im Plangebiet liegende Gewässer 06.06 im Zuge dieser Maßnahme mit renaturiert.

Lage des Maßnahmengebietes im Gewässernetz

Aufgrund der großen zur Verfügung stehenden Fläche, die dem Verband dankenswerterweise durch ein Mitglied zur Umsetzung der Maßnahme zur Verfügung gestellt wurde, können die gewässerstrukturellen Voraussetzungen zur Erreichung des guten ökologischen Potentials geschaffen werden, sodass eine Revitalisierung der betroffenen Gewässer mit der Entfaltung neuer Habitate für die heimische Flora und Fauna erfolgen kann. Zudem können in Zukunft Pflegeeingriffe auf ein Minimum reduziert werden.

Derzeitiger Zustand des Gewässers 06.00

Im Zug der Maßnahmenumsetzung werden einige schlagreife Pappeln nahe der Ostumgehung in Grefrath gefällt, die durch einen Schwarzerlen-Auwald ersetzt werden.

Schlagreife Pappeln, die im Zug der Maßnahmenumsetzung durch einen Schwarzerlen-Auwald ersetzt werden

Der Beginn der Bodenbewegungen hängt maßgeblich von den witterungsbedingten Bodenverhältnissen ab und steht daher derzeit noch nicht detailliert fest. Der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers hofft, die Maßnahme im Wesentlichen im Jahr 2022 abschließen zu können. Damit wäre nach vielen Jahren Vorbereitung ein weiterer Schritt zur Hochwasservorsorge und Renaturierung der Gewässer in Grefrath getan.

13.04.2018: 1. Spatenstich für die Gewässerausbau am Münchheider Graben

Wir bauen den Münchheider Graben in Willich Münchheide aus und legen einen Retentionsraum mit Auenwirkung an.

Ca. 100 m unterhalb der Kreuzung Münchheide / Kückesweg weist der Münchheider Graben einen doppelten Knick von je 90° (so genannte „S-Kurve“) auf einer Strecke von ca. 15 m auf. Diese S-Kurve stellt ein hydraulisches Nadelöhr dar, da sie einen gleichmäßigen Abfluss im Gewässer behindert. Bei starken Regenereignissen kommt es daher regelmäßig zu Ausuferungen in die angrenzenden Grundstücksflächen hinein. Im Rahmen unserer Aufgabenwahrnehmung „Ausgleich der Wasserführung“ bauen wir das Gewässer dort naturnah aus, legen einen Retentionsraum an und beseitigen gleichzeitig den hydraulischen Engpass.

v.l.n.r.: Guido Görtz, 1. Stellvertr. Bürgermeister Stadt Willich, Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender, Christoph Rüber, Geschäftsführer, Josef Heyes, Bürgermeister Stadt Willich, Christine Kleindopp, Gruppenleiterin Bau und Planung
v.l.n.r.: Guido Görtz, 1. Stellvertr. Bürgermeister Stadt Willich, Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender, Christoph Rüber, Geschäftsführer, Josef Heyes, Bürgermeister Stadt Willich, Christine Kleindopp, Gruppenleiterin Bau und Planung

Aus Anlass der Bauarbeiten fand am 13.04.2018 in Anwesenheit vom Bürgermeister der Stadt Willich, Herrn Josef Heyes, dem 1. Stellvertret. Bürgermeister der Stadt Willich, Herrn Guido Goertz und dem Vorstandsvorsitzenden des Wasser- und Bodenverbandes der Mittleren Niers, Herrn Peter Joppen der erste Spatenstich statt. „Bei Starkregenereignissen, die auch mehrmals kurz hintereinander stattfinden können, wurden bisher immer die oberhalb der S-Kurve liegenden privaten Flächen überflutet.“ so Guido Görtz. „Nicht nur einmal musste die Feuerwehr ausrücken, um Keller leer zu pumpen.“ ergänzte Josef Heyes. Herr Rüber, unser Geschäftsführer erläuterte „dass das Solidarprinzip aller Mitglieder im Verband, die Finanzierung der Maßnahme sichert, auch wenn – wie in diesem Fall – eine Förderung mit Landesmitteln ausgeschlossen ist.“ Peter Joppen, unser Vorstandsvorsitzender freute sich, dass „diese Maßnahme wieder ein gutes Beispiel dafür ist, dass durch Zusammenarbeit mit allen beteiligten Grundstückseigentümern auch ohne großen Flächenverbrauch, wasserbauliche Maßnahmen umgesetzt werden können.“

geplanter Retentionsraum unterhalb der S-Kurve
geplanter Retentionsraum unterhalb der S-Kurve

Alle Informationen sind auch auf einem angebrachten Bauschild verfügbar.

Bauschild an der Baumaßnahme
Bauschild an der Baumaßnahme

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

12.04.2018: Renaturierungsplanung für den Stadtgraben in Wachtendonk hat begonnen

Im Rahmen eines wasserrechtlichen Verfahrens soll der Stadtgraben in Wachtendonk im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie ökologisch verbessert und gleichzeitig auch wieder besser im Stadtbild sichtbar werden. Das wasserwirtschaftliche Entwicklungsziel der vorliegenden Maßnahmenplanung besteht daher in der Schaffung gewässerstruktureller Voraussetzungen zur Erreichung des guten ökologischen Potentials (GÖP). Um dies zu erreichen, sind Aufweitungen sowie Maßnahmen zur Renaturierung des Stadtgrabens geplant.

Karte Stadtgraben mit gekennzeichneten Bohrorten
Karte Stadtgraben mit gekennzeichneten Bohrorten

Der Stadtgraben hat außerdem einen historischen Hintergrund. Er verläuft zum Großteil auf der Trasse, auf der sich im Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert der Stadtbefestigungsgraben um die Stadtmauer befunden hat. Daher sind bei der Überplanung auch Denkmalschutzgesichtspunkte mit einzubeziehen.

c) Hydronik GmbH, v.l.n.r.: Christine Kleindopp, Gruppenleiterin Bau und Planung, WBVdMN, Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender WBVdMN, Pascal van Elsbergen-Wardthuysen, Projektleiter Hydronik GmbH, Hans-Josef Aengenendt, Bürgermeister Gemeinde Wachtendonk, Christoph Rüber, Geschäftsführer WBVdMN, Jens-Uwe Pietzsch, Geschäftsführer Hydronik GmbH
c) Hydronik GmbH, v.l.n.r.: Christine Kleindopp, Gruppenleiterin Bau und Planung, WBVdMN, Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender WBVdMN, Pascal van Elsbergen-Wardthuysen, Projektleiter Hydronik GmbH, Hans-Josef Aengenendt, Bürgermeister Gemeinde Wachtendonk, Christoph Rüber, Geschäftsführer WBVdMN, Jens-Uwe Pietzsch, Geschäftsführer Hydronik GmbH

Um beide Gesichtspunkte miteinander vereinbaren zu können, wurde nun in einem ersten Projektschritt begonnen, mit archäologischen Untersuchungen die Planungstrasse zu ermitteln. Durch Rammkernsondierungen und Baggersondagen soll zunächst die historische Lage und Tiefe des Stadtgrabens ermittelt werden. Dabei werden Bodenproben entnommen, um über den Schichtaufbau zu erkunden, aus welchen historischen Zeiten diese stammen und ob diese natürlichen oder kulturellen Ursprungs sind.

(c) Hydronik GmbH, Pascal van Elsbergen-Wardthuysen, Projektleiter Hydronik GmbH bei der Überprüfung der Bohrprobe
(c) Hydronik GmbH, Pascal van Elsbergen-Wardthuysen, Projektleiter Hydronik GmbH bei der Überprüfung der Bohrprobe

Insgesamt sind 6 Bohrlinien vorgesehen, in denen die Sondierungen bis zu einer Tiefe von 4 m abgeteuft werden.

Die Arbeiten werden von der Fa. Hydronik GmbH aus Emmerich ausgeführt und werden voraussichtlich bis Ende April abgeschlossen und archäologisch bewertet sein.

 

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

02.02.2018: Viersen: Abriss der alten Stallgebäude am Rothweg abgeschlossen

Auch wenn der Zeitplan etwas überschritten wurde, jetzt ist es vollbracht: Die alten Stallgebäude, die seit vielen Jahren ungenutzt als Bauruine dort standen, sind samt allen Fundamenten abgerissen.

Freie Fläche mit Blick auf Hammer Bach
Freie Fläche mit Blick auf Hammer Bach

Für den Bau eines neuen Hochwasserrückhaltebeckens haben wir von der Stadt Viersen und privaten Eigentümern in den letzten Jahren mehrere Grundstücke im Überschwemmungsgebiet des Hammer Baches rund um den Rothweg erworben. Dazu gehörte auch die mit alten Stallgebäuden bestandene Fläche. Die Flächen liegen im festgesetzten Überschwemmungsgebiet des Hammer Baches und sind daher ohnehin aus rechtlichen Gründen nur bedingt bebaubar. So ergab sich für uns Verband die Möglichkeit, die Hochwassersituation weiter zu entschärfen.

Gebäudebestand Rothweg
Alter Gebäudebestand Rothweg

Überlegungen haben zu ersten Entwürfen geführt, die im Einklang mit der EG-Hochwassermanagementrichtlinie auch die Hochwasserrisiken für die flussabwärts unterhalb des Rothwegs liegenden Flächen deutlich verringern sollen. Dabei werden vor allem die bereits erworbenen Flächen genutzt. Der alte, durch die vorhandene Bebauung stark eingeengte Verlauf des Hammer Baches soll zugunsten eines neuen Gerinnes, das das Becken an seiner tiefsten Stelle durchfließt, aufgegeben werden. Gleichzeitig versuchen wir, den Hammer Bach auch im weiteren Verlauf bis zum Rückhaltebecken 4 zu renaturieren und wieder offen zu legen, da die vorhandenen langen Verrohrungen hydraulische Engpässe darstellen. Dazu stehen wir noch in Erwerbsverhandlungen mit weiteren Grundstückseigentümern.

Planungsskizze (Vorplanung)
Planungsskizze (Vorplanung)

Über den Wegfall der Straße „Rothweg“ oder von Parkplätzen brauchen sich die Anwohner keine Sorgen machen. Die Straße und die jetzt zu Parkzwecken verwendeten Flächen gehören weiterhin der Stadt Viersen und werden nicht in die Planung mit einbezogen.

Hintergrund der Planung ist die Hochwassersituation am Hammer Bach:

Kartenausschnitt Überschwemmunggebiet
Kartenausschnitt Überschwemmungsgebiet

Der Hammer Bach fließt vom Quellgebiet in der Bockerter Heide durch die Ortsteile Ober- und Unterbeberich, Hamm und Düpp und mündet nach einer Lauflänge von 6,7 km südlich der Krefelder Straße (L29) in die Niers. Im Laufe der Jahre wurde der Hammer Bach in seinem Lauf begradigt und technisch ausgebaut. Die Siedlungsgebiete wurden mit der Zeit ebenfalls vergrößert und somit auch die Menge an Niederschlagswasser, die dem Hammer Bach zugeführt wird. Aufgrund der Hügel im Einzugsgebiet des Hammer Baches und der weitläufigen ackerbaulichen Nutzung führen Regenereignisse schnell zu einem Ansteigen des Wasserstandes im Hammer Bach. Hochwasservorsorge in Siedlungsgebieten ist ein vorrangiges Ziel zum Schutz der menschlichen Gesundheit, der Infrastruktur und der Naturräume. Durch die Umsetzung der Planung sollen die Ziele Hochwasserschutz und ökologische Verbesserung am Hammer Bach umgesetzt werden.

Ziel ist eine naturnahe, geschwungene Linienführung sowie die Schaffung naturnaher Retentionsflächen zur Hochwasserprävention. Mit der Maßnahme werden die in den 1990er Jahren errichteten fünf Hochwasserrückhaltebecken im Hauptfluss am Hammer Bach und vier Rückhaltebecken an den Nebengewässern des Hammer Baches ergänzt. Vor dem Hintergrund sich verändernder klimatischer Verhältnisse sind der Bau weiterer Becken und die Erweiterung vorhandener Becken in Planung.

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

08.10.2017: Baustellenbesichtigung Renaturierung der Cloer in Willich-Neersen

Am 08.10.2017 um 10:00 Uhr bietet der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers die Möglichkeit, die fertiggestellte Renaturierungsmaßnahme an der Cloer in Willich-Neersen zu besichtigen.

Lage der Bauabschnitte
Lage der Bauabschnitte

Treffpunkt ist die Kreuzung Bettrather Dyck mit dem Niersweg. Von dort geht es zunächst zum Abschnitt III, dann zum Abschnitt II und schließlich über den Bettrather Dyck zum Abschnitt I an der Mündung der Cloer in die Niers. Dabei wird die Umsetzung der Maßnahme, die mit ihr verfolgten Ziele und die zu erwartende Entwicklung für die Zukunft erläutert.Die Besichtigung wird ca. 1,5 bis 2 Stunden dauern.

Bauausführungsplan Abschnitt III
Bauausführungsplan Abschnitt III
Bauabschnitt III
Bauabschnitt III

Die Teilnahme ist kostenlos. Zur besseren Planung ist eine Anmeldung bis zum 05.10.2017 per Telefon 02158 40 81 98-0 oder per E-Mail (info@mittlereniers.de) gewünscht.

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

13.06.2017: Neues Rückhaltebecken am Rothweg, Viersen in Planung!

Gebäudebestand Rothweg
Gebäudebestand Rothweg

Wir planen zur Zeit ein neues Rückhaltebecken am Hammer Bach in Viersen. Aktuell wurde das Gelände einzäunt und mit ersten Informationen zu den weiteren Planungen versehen.

Infotafel 28_HWRB Rothweg
Infotafel 28_HWRB Rothweg

Der Hammer Bach

Der Hammer Bach (Gewässer 31.00) ist ein Gewässer, das in den höheren Lagen oberhalb von Viersen-Beberich, zwischen den sich am Kreuz Mönchengladbach kreuzenden Autobahnen 61 und 52 entspringt. Er hat ein Einzugsgebiet von rund 13 km² und eine Länge von 6,7 km.

Zunächst ist der Hammer Bach über ca. 1 km nur ein meist trockener Graben, der das Oberflächenwasser aus den flachen Hängen östlich von Mönchengladbach aufnimmt. In Beberich wird die Wasserführung des Hammer Baches durch mehrere kleine Quellen verbessert. Ab dort ist der Hammer Bach ganzjährig wasserführend. Nach Durchfließen von 5 Rückhaltebecken und verschiedener Ortsteile von Viersen mündet er zwischen Willich-Neersen und Süchteln in die Niers.

Hochwasserproblematik

Aufgrund der Hügel im Einzugsgebiet des Hammer Baches und der weitläufigen ackerbaulichen Nutzungen sowie Zunahme von versiegelten Flächen führen Regenereignisse schnell zu einem Ansteigen des Wasserstandes im Hammer Bach. Da der Bach im Mittellauf durch dicht bebaute Ortsteile von Viersen verläuft, sind damit erhebliche Hochwasserrisiken verbunden. Daher handelt es sich beim Hammer Bach auch um ein Hochwasserrisikogewässer.

Kartenausschnitt Überschwemmungsgebiet
Kartenausschnitt Überschwemmungsgebiet

Um die Hochwasserrisiken zu senken und die Wasserführung auszugleichen, wurden in den 1990ger Jahren 5 Hochwasserrückhaltebecken im Hauptfluss am Hammer Bach und 4 Rückhaltebecken an den Nebengewässern des Hammer Baches gebaut. Die Hochwasserrückhaltebecken wurden von der Quelle bis zur Mündung durchnummeriert. Die Becken I, II und IV am Hammer Bach verfügen über elektronisch gesteuerte Stauanlagen, die abhängig vom Wasserstand im Becken den Ablauf steuern.

Hammer Bach mit RHB
Hammer Bach mit RHB

Vor dem Hintergrund sich verändernder klimatischer Verhältnisse sind weitere Becken bzw. die Erweiterung vorhandener Becken in Planung.

Planung am Rothweg

Für den Bau eines neuen Hochwasserrückhaltebeckens haben wir von der Stadt Viersen mehrere Grundstücke im Überschwemmungsgebiet des Hammer Baches rund um den Rothweg erworben.

Erste Überlegungen haben zu einem ersten, skizzenhaften Entwurf geführt, der im Einklang mit der EG-WRRL auch die Hochwasserrisiken für die flussabwärts unterhalb des Rothwegs liegenden Flächen deutlich verringern sollen. Dabei wurden vor allem die bereits uns gehörenden Flächen genutzt. Der alte, durch die vorhandene Bebauung stark eingeengte Verlauf des Hammer Baches soll zugunsten eines neuen Gerinnes, das das Becken an seiner tiefsten Stelle durchfließt, aufgegeben werden. Das Becken soll in weiten Teilen des Jahres trocken sein und nur bei vermehrtem Wasserabfluss ganz oder teilweise mit Wasser gefüllt sein.

Planungsskizze (Vorplanung)
Planungsskizze (Vorplanung)

Auf diese Weise können die Vorzüge des Hochwasserschutzes mit der Ausgestaltung einer Sekundäraue, wie sie für niederrheinische Gewässer typisch ist, verbunden werden. Auch eine Nutzung für Freizeitzwecke kann, in Absprache mit der Stadt Viersen, eingeplant werden.

Bitte Beachten Sie: Bei diesem Planungsentwurf handelt es sich um eine erste Skizze, aufgrund derer die Frage der Liegenschaften mit den bisherigen Eigentümern versucht wird zu klären. Gelingt dies nicht, so wird die Planungsskizze im Rahmen der Genehmigungsplanung noch angepasst werden.

Derzeitiger, ungefährer Zeitplan

2017:

In einem ersten Schritt werden die auf unseren erworbenen Flächen aufstehenden Gebäude abgerissen. Die dazu notwendige Abbruchgenehmigung liegt inzwischen vor. Parallel dazu wird mit den derzeitigen Eigentümern der für die Umsetzung der Planung noch erforderlichen Grundstücke über einen möglichen Erwerb gesprochen. Nach Abschluss der Gespräche wird die Planungsskizze ggfls. angepasst.

2018:

Bei dem Bau eines Rückhaltebeckens im Hauptfluss handelt es sich um einen genehmigungsbedürftigen Gewässerausbau. Die Genehmigungsplanung umfasst umfangreiche hydrologische und hydraulische Berechnungen, verschiedene Pläne und einen umfassenden Erläuterungsbericht.

2019:

Nach Einreichung des Antrags bei der unteren Wasserbehörde des Kreises Viersen führt diese ein Plangenehmigungsverfahren durch, bei dem noch einmal alle Eigentümer der Nachbargrundstücke sowie die Träger öffentlicher Belange beteiligt werden.

2020/2021:

Nach Erteilung der Genehmigung werden wir einen Fördergeldantrag stellen und nach dessen Bescheidung mit der Umsetzung der Maßnahme beginnen.

Weitere Infos:

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

09.06.2017: Gewässerrenaturierung an der Cloer, Bettrather Dyck abgeschlossen

Wir haben im Rahmen der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie eine aus drei Bauabschnitten bestehende wasserbauliche Maßnahme durchgeführt und Ende März 2017 abgeschlossen. Um die Maßnahme der Öffentlichkeit vorzustellen, hatten wir zu einem Pressetermin unter Beteiligung der Genehmigungsbehörde des Kreises Viersen, Vertretern der Stadt Willich und des Wasser- und Bodenverbandes eingeladen.

Fertiger Bauabschnitt III

„Die Gesamtkosten für die Durchführung der Maßnahme belaufen sich auf ca. 180.000,- €. Die Maßnahme wurde mit 80% der förderfähigen Kosten vom Land NRW gefördert“ führt die zuständige Projektleiterin beim Wasser- und Bodenverband, Wasserbauingenieurin Natalie Hoffmann in die Maßnahme ein. „Erhebliche Einsparungen haben sich daraus ergeben, dass der Boden, der zunächst für die Deponierung eingeplant war, zu einem großen Teil in unmittelbarer Nähe auf der Trasse der Pipeline Rotterdam untergebracht werden konnte. Damit konnten die geplanten Maßnahmekosten um fast 50% reduziert werden.“ ergänzt Christoph Rüber, Geschäftsführer des Wasser- und Bodenverbandes der Mittleren Niers.
Im Wesentlichen haben wir in den Bauabschnitte II und III ein Nebengerinne angelegt, dessen Sohle auf der gleichen Höhe wie die Sohle der Cloer liegt. Zudem sind die Uferbefestigungen aus Wasserbausteinen entfernt worden, damit der Gewässerverlauf sich eigendynamisch entwickeln kann und die Uferbereiche wurden stark abgeflacht, so dass sich eine Sekundäraue bildet, die regelmäßig überflutet wird. „Damit wurde weiteres Rückhaltevolumen geschaffen und damit Hochwasserrisiken verringert. Gleichzeitig hat diese Maßnahme zur Folge, dass die Nutrias, die in weiten Bereichen der Gewässer am Niederrhein die Uferböschungen unterhöhlen, keine Möglichkeiten mehr finden, ihre Baue zu graben“ führt Christoph Rüber weiter aus.

Pressetermin
v.l. Christoph Rüber (Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers), Andreas Pook (Amt 66, Kreis Viersen), Rainer Röder (Amt 66, Kreis Viersen), Josef Heyes (Stadt Willich), Guido Görtz (Stadt Willich), Peter Joppen (Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers), Natalie Hoffmann (Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers)

„Solche Baumaßnahmen werden von uns vollständig selber geplant und ohne Einsatz von Fremdunternehmen durchgeführt. Dies spart Kosten und sorgt für eine fachkundige und zügige Durchführung der Bauarbeiten. Dazu sind wir technisch sehr gut ausgestattet.“ erläutert Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender des Verbandes.

„Die notwendigen Flächen für die Abschnitte II und III stellte die Stadt Willich zur Verfügung . Im Gegenzug erhält sie die durch die Renaturierung entstandenen Ökopunkte, die z.B. für die Erweiterung oder Ausweisung von Baugebieten benötigt werden.“ bedankt Herr Rüber sich bei Herrn Heyes und Herrn Görtz für die Unterstützung der Stadt Willich. „Und selbstverständlich erfordert eine solche Maßnahme bei Genehmigung und Durchführung auch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der zuständigen Genehmigungsbehörde beim Kreis Viersen“ erläutert Herr Rüber mit Blick auf die Vertreter der unteren Wasserbehörde des Kreises Viersen, Herrn Röder und Herrn Pook, das Verwaltungsverfahren.

Bauabschnitt I
Bauabschnitt I

Weitere Infos:

Verfasser: Dr. Dagmar Spona