30.09.2018: Baumaßnahme zum Ausgleich der Wasserführung am Münchheider Graben vorgestellt

Der Münchheider Graben (Gew.-Nr. 16.04.09) ist ein temporär wasserführendes Gewässer mit einer Gesamtlänge von ca. 2,6 km. Das Gewässer nimmt seinen Ursprung nahe der Kreuzung Anrather Straße/ Hammerwerksweg in Willich und verläuft in südwestliche Richtung bis zur Mündung in die Willicher Fleuth (Gew.-Nr. 16.04) an der Autobahn A44. Das Gewässerprofil hat eine symmetrische Trapezform mit einer durchschnittlichen Sohlbreite von 0,9 m und einer mittleren Tiefe von ca. 1,15 m.

geplanter Retentionsraum unterhalb der S-Kurve
Retentionsraum unterhalb der S-Kurve

Ca. 100 m unterhalb der Kreuzung Beckershöfe/Kückesweg/Münchheide wies der Münchheider Graben einen doppelten Knick von je 90° (sogenannte S-Kurve) auf einer Strecke von ca. 15 m auf. Dieser Gewässerverlauf stellte ein hydraulisches Nadelöhr dar, da er einen gleichmäßigen Abfluss im Gewässer verhindert und bei starken Regenereignissen zu regelmäßigen Ausuferungen in die angrenzenden Grundstücksflächen führte.

Mit der Maßnahme wurde die vorhandene S-Kurve durch eine hydraulisch vorteilhafte Verlegung des Gewässers entschärft, so dass das Wasser nun wieder besser abfließen kann. Gleichzeitig wurde die Speicherkapazität des Münchheider Grabens ausgebaut, indem ein Rückhalteraum (=Retentionsraum) mit Auenwirkung in die anliegende Wiesenfläche integriert wurde. In diesem können zusätzlich bis zu 200 m³ Wasser temporär gespeichert werden. Zudem wurde das Gewässerprofil bis zum Durchlass unterhalb der Hofanlage erweitert und zur ökologischen Verbesserung die Ufer teilweise abgeflacht und eine Brücke unterhalb des Hofes erneuert.

Retentionsraum nach Fertigstellung
Retentionsraum nach Fertigstellung

Durch die naturnahe Gestaltung dieses Wasserrückhalteraums wurde auch ein Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen geschaffen, die sich auf die Umweltbedingungen am und im Wasser spezialisiert haben. Mit der Umsetzung dieser Maßnahme hat der Wasser- und Bodenverband erreicht, dass der betroffene Gewässerabschnitt auch die Wassermenge, die mit einer statistischen Wiederkehrwahrscheinlichkeit von 100 Jahren (HQ 100) anfällt, schadlos abführen kann.

Die gesamte Baumaßnahme war ca. 400 m lang endet an der neu errichteten Brücke. Diese stellt auch aufgrund ihres baulichen Zustandes und des Durchmessers ebenfalls einen hydraulischen Engpass dar.

Einbau der neuen Brücke
Einbau der neuen Brücke

Nachdem die Planung und der Erwerb der Grundstücke sowie die Durchführung des Genehmigungsverfahrens mehrere Jahre in Anspruch genommen haben, wurde im April 2018 mit den Bauarbeiten zur Umgestaltung begonnen und die wesentlichen Arbeiten innerhalb von 4 Wochen abgeschlossen. Die gesamten Bauarbeiten – bis auf das Setzen der Durchlassteile – wurden von Mitarbeitern und Gerätschaften des Verbandes durchgeführt. Im Rahmen der Bauarbeiten wurden nicht unerhebliche Mengen von Bauschutt gefunden und ordnungsgemäß entsorgt. Im Herbst 2018 werden noch Sträucher gepflanzt und die Kopfseiten des neuen Brückenbauwerks ausgepflastert werden.

Weitere Links:

1. Spatenstich Baumaßnahme S-Kurve

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

13.04.2018: 1. Spatenstich für die Gewässerausbau am Münchheider Graben

Wir bauen den Münchheider Graben in Willich Münchheide aus und legen einen Retentionsraum mit Auenwirkung an.

Ca. 100 m unterhalb der Kreuzung Münchheide / Kückesweg weist der Münchheider Graben einen doppelten Knick von je 90° (so genannte „S-Kurve“) auf einer Strecke von ca. 15 m auf. Diese S-Kurve stellt ein hydraulisches Nadelöhr dar, da sie einen gleichmäßigen Abfluss im Gewässer behindert. Bei starken Regenereignissen kommt es daher regelmäßig zu Ausuferungen in die angrenzenden Grundstücksflächen hinein. Im Rahmen unserer Aufgabenwahrnehmung „Ausgleich der Wasserführung“ bauen wir das Gewässer dort naturnah aus, legen einen Retentionsraum an und beseitigen gleichzeitig den hydraulischen Engpass.

v.l.n.r.: Guido Görtz, 1. Stellvertr. Bürgermeister Stadt Willich, Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender, Christoph Rüber, Geschäftsführer, Josef Heyes, Bürgermeister Stadt Willich, Christine Kleindopp, Gruppenleiterin Bau und Planung
v.l.n.r.: Guido Görtz, 1. Stellvertr. Bürgermeister Stadt Willich, Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender, Christoph Rüber, Geschäftsführer, Josef Heyes, Bürgermeister Stadt Willich, Christine Kleindopp, Gruppenleiterin Bau und Planung

Aus Anlass der Bauarbeiten fand am 13.04.2018 in Anwesenheit vom Bürgermeister der Stadt Willich, Herrn Josef Heyes, dem 1. Stellvertret. Bürgermeister der Stadt Willich, Herrn Guido Goertz und dem Vorstandsvorsitzenden des Wasser- und Bodenverbandes der Mittleren Niers, Herrn Peter Joppen der erste Spatenstich statt. „Bei Starkregenereignissen, die auch mehrmals kurz hintereinander stattfinden können, wurden bisher immer die oberhalb der S-Kurve liegenden privaten Flächen überflutet.“ so Guido Görtz. „Nicht nur einmal musste die Feuerwehr ausrücken, um Keller leer zu pumpen.“ ergänzte Josef Heyes. Herr Rüber, unser Geschäftsführer erläuterte „dass das Solidarprinzip aller Mitglieder im Verband, die Finanzierung der Maßnahme sichert, auch wenn – wie in diesem Fall – eine Förderung mit Landesmitteln ausgeschlossen ist.“ Peter Joppen, unser Vorstandsvorsitzender freute sich, dass „diese Maßnahme wieder ein gutes Beispiel dafür ist, dass durch Zusammenarbeit mit allen beteiligten Grundstückseigentümern auch ohne großen Flächenverbrauch, wasserbauliche Maßnahmen umgesetzt werden können.“

geplanter Retentionsraum unterhalb der S-Kurve
geplanter Retentionsraum unterhalb der S-Kurve

Alle Informationen sind auch auf einem angebrachten Bauschild verfügbar.

Bauschild an der Baumaßnahme
Bauschild an der Baumaßnahme

Verfasser: Dr. Dagmar Spona