02.02.2022: Renaturierung Schwarzbruch in Grefrath

Im Zuge der Renaturierungsmaßnahme wird der Hauptgraben II umtrassiert und durch Abtragen des Geländes eine große Aue angelegt, mit welcher Gewässer, Feuchtwiese und Aue miteinander verzahnt werden und dadurch naturähnliche Überflutungsverhältnisse entstehen. Bei jedem Hochwasser kann das Wasser in die umgebende Fläche ausufern und damit andere Flächen vor einer Vernässung schützen.

Gestaltungslageplan der Baumaßnahme

Wie in vielen anderen Bereichen des Niederrheins wurden die Gewässer in Grefrath in der Vergangenheit begradigt und häufig als Abwasserkanal genutzt. Infolgedessen ist ihre natürliche Funktion als Ressource für den Menschen und Lebensraum für Tiere und Pflanzen heute nur noch eingeschränkt gegeben. Im Zuge der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL), die 2010 in nationales Recht umgesetzt wurde, sollen die Gewässer für nachfolgende Generationen wieder in einen möglichst natürlichen Zustand als Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt gebracht werden. Das Renaturierungsgebiet liegt neben der Ostumgehung in Grefrath umfasst einen rund 390 m langen Abschnitt des insgesamt 6,6 km langen Gewässers 06.00, auch Hauptgraben II genannt. Das Gewässer fließt östlich von Grefrath parallel zur Niers durch das Landschaftsschutzgebiet „Niersniederung“ sowie das Naturschutzgebiet „Grasheide und Mülhausener Benden“ in Richtung Wachtendonk. Vor der A40 mündet der Hauptgraben II in die Niers. Gleichzeitig wird das im Plangebiet liegende Gewässer 06.06 im Zuge dieser Maßnahme mit renaturiert.

Lage des Maßnahmengebietes im Gewässernetz

Aufgrund der großen zur Verfügung stehenden Fläche, die dem Verband dankenswerterweise durch ein Mitglied zur Umsetzung der Maßnahme zur Verfügung gestellt wurde, können die gewässerstrukturellen Voraussetzungen zur Erreichung des guten ökologischen Potentials geschaffen werden, sodass eine Revitalisierung der betroffenen Gewässer mit der Entfaltung neuer Habitate für die heimische Flora und Fauna erfolgen kann. Zudem können in Zukunft Pflegeeingriffe auf ein Minimum reduziert werden.

Derzeitiger Zustand des Gewässers 06.00

Im Zug der Maßnahmenumsetzung werden einige schlagreife Pappeln nahe der Ostumgehung in Grefrath gefällt, die durch einen Schwarzerlen-Auwald ersetzt werden.

Schlagreife Pappeln, die im Zug der Maßnahmenumsetzung durch einen Schwarzerlen-Auwald ersetzt werden

Der Beginn der Bodenbewegungen hängt maßgeblich von den witterungsbedingten Bodenverhältnissen ab und steht daher derzeit noch nicht detailliert fest. Der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers hofft, die Maßnahme im Wesentlichen im Jahr 2022 abschließen zu können. Damit wäre nach vielen Jahren Vorbereitung ein weiterer Schritt zur Hochwasservorsorge und Renaturierung der Gewässer in Grefrath getan.

29.10.2018: Die Bepflanzung der Cloer hat mit tatkräftiger Hilfe begonnen

Gestern hat die Bepflanzung am Bettrather Dyk in Neersen begonnen. Auf der in 2016 und 2017 renaturierten Fläche an der Cloer werden über 80 verschiedene Bäume gepflanzt, um für eine Beschattung des Gewässers zu sorgen. Dies sind vor allem Erlen, Weiden und Eschen, die am Niederrhein natürlicherweise an Gewässern vorkommen. Die Beschattung hilft, eine Verkrautung der Sohle zu verhindern und entspricht dem natürlichen Gewässertyp am Niederrhein.

Hilfe kam dabei von einer Kindergartengruppe aus der Kita Pappelallee, die unsere Mitarbeiter Norbert Lüfkens, Paul Linßen und Rudi Goetzens tatkräftig unterstützt haben. In weniger als einer Stunden, waren schon mehr als 5 Bäume gepflanzt. Die Kinder hatten sichtlich viel Spaß an dieser Aktion und werden diese hoffentlich noch lange in Erinnerung halten.

Beim Bäume pflanzen
Beim Bäume pflanzen
Gruppenbild
Lehrstunde (Erwachsene von l.n.r.;: Paul Linßen, 2 Erzieherinnen der Kita, Christoph Rüber (Geschäftsführer beim Wasser- und Bodenverband), Martina Stall (Technische Beigeordnete der Stadt Willich), Peter Joppen (Vorstandsvorsitzender des Wasser- und Bodenverbandes), Josef Heyes,

Auch Bürgermeister Heyes packte tatkräftig an und erklärte den Kindern, die aufmerksam zuhörten, wie man Bäume pflanzt und welche Bedeutung Bäume für die Natur haben. Und dann gab es noch eine Überraschung. Zur Vorbereitung des Termins, waren die Uferböschungen der Cloer geschnitten und diese z.T. gekrautet worden. Dabei hatte sich ein Bewohner der Cloer unter dem Mähgut versteckt. Er hatte Glück, dass er nicht versehentlich zertreten sondern entdeckt wurde. Natürlich wurde der Krebs vorsichtig vom Mähgut befreit und zurück ans Gewässer getragen und dort in die Freiheit entlassen.

Amerikanischer Sumpfkrebs
Amerikanischer Sumpfkrebs

Erste Recherchen haben ergeben, dass es sich dabei um einen Amerikanischen Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) handelt, der in Europa eingewandert ist, ein sogenannter Neozoe. Er benötigt sauberes Wasser. Dass er sich offenbar in der Cloer wohlfühlt, spricht für die durchgehende gut Wasserqualität in der Cloer.

In der Vorwoche hatten wir schon, zur Verbesserung der Ökologischen Situation an der Cloer, verschiedene Arten und Stücke Totholz eingebaut. Wichtig dabei ist, dass diese so gegen Wegschwemmen gesichert sind, dass sie auch bei höheren Wasserständen und damit zunehmender Strömung an ihrem Platz bleiben.

Totholz (Baumstubben) in der Cloer
Totholz (Baumstubben) in der Cloer

Totholz schafft neue Lebensräume für viele Klein- und Kleinstlebewesen in den Gewässern. Es nimmt Einfluss auf die Strömung und sorgt damit für Bereiche, mit unterschiedlichen Strömungsstärken, die unterschiedlichen Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten.

Weitere Infos:

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

30.09.2018: Baumaßnahme zum Ausgleich der Wasserführung am Münchheider Graben vorgestellt

Der Münchheider Graben (Gew.-Nr. 16.04.09) ist ein temporär wasserführendes Gewässer mit einer Gesamtlänge von ca. 2,6 km. Das Gewässer nimmt seinen Ursprung nahe der Kreuzung Anrather Straße/ Hammerwerksweg in Willich und verläuft in südwestliche Richtung bis zur Mündung in die Willicher Fleuth (Gew.-Nr. 16.04) an der Autobahn A44. Das Gewässerprofil hat eine symmetrische Trapezform mit einer durchschnittlichen Sohlbreite von 0,9 m und einer mittleren Tiefe von ca. 1,15 m.

geplanter Retentionsraum unterhalb der S-Kurve
Retentionsraum unterhalb der S-Kurve

Ca. 100 m unterhalb der Kreuzung Beckershöfe/Kückesweg/Münchheide wies der Münchheider Graben einen doppelten Knick von je 90° (sogenannte S-Kurve) auf einer Strecke von ca. 15 m auf. Dieser Gewässerverlauf stellte ein hydraulisches Nadelöhr dar, da er einen gleichmäßigen Abfluss im Gewässer verhindert und bei starken Regenereignissen zu regelmäßigen Ausuferungen in die angrenzenden Grundstücksflächen führte.

Mit der Maßnahme wurde die vorhandene S-Kurve durch eine hydraulisch vorteilhafte Verlegung des Gewässers entschärft, so dass das Wasser nun wieder besser abfließen kann. Gleichzeitig wurde die Speicherkapazität des Münchheider Grabens ausgebaut, indem ein Rückhalteraum (=Retentionsraum) mit Auenwirkung in die anliegende Wiesenfläche integriert wurde. In diesem können zusätzlich bis zu 200 m³ Wasser temporär gespeichert werden. Zudem wurde das Gewässerprofil bis zum Durchlass unterhalb der Hofanlage erweitert und zur ökologischen Verbesserung die Ufer teilweise abgeflacht und eine Brücke unterhalb des Hofes erneuert.

Retentionsraum nach Fertigstellung
Retentionsraum nach Fertigstellung

Durch die naturnahe Gestaltung dieses Wasserrückhalteraums wurde auch ein Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen geschaffen, die sich auf die Umweltbedingungen am und im Wasser spezialisiert haben. Mit der Umsetzung dieser Maßnahme hat der Wasser- und Bodenverband erreicht, dass der betroffene Gewässerabschnitt auch die Wassermenge, die mit einer statistischen Wiederkehrwahrscheinlichkeit von 100 Jahren (HQ 100) anfällt, schadlos abführen kann.

Die gesamte Baumaßnahme war ca. 400 m lang endet an der neu errichteten Brücke. Diese stellt auch aufgrund ihres baulichen Zustandes und des Durchmessers ebenfalls einen hydraulischen Engpass dar.

Einbau der neuen Brücke
Einbau der neuen Brücke

Nachdem die Planung und der Erwerb der Grundstücke sowie die Durchführung des Genehmigungsverfahrens mehrere Jahre in Anspruch genommen haben, wurde im April 2018 mit den Bauarbeiten zur Umgestaltung begonnen und die wesentlichen Arbeiten innerhalb von 4 Wochen abgeschlossen. Die gesamten Bauarbeiten – bis auf das Setzen der Durchlassteile – wurden von Mitarbeitern und Gerätschaften des Verbandes durchgeführt. Im Rahmen der Bauarbeiten wurden nicht unerhebliche Mengen von Bauschutt gefunden und ordnungsgemäß entsorgt. Im Herbst 2018 werden noch Sträucher gepflanzt und die Kopfseiten des neuen Brückenbauwerks ausgepflastert werden.

Weitere Links:

1. Spatenstich Baumaßnahme S-Kurve

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

16.09.2018: Radtour „Wasser in Kultur- und Naturraum rund um Wachtendonk“

Niers bei Burg Wachtendonk
Niers bei Burg Wachtendonk

Am 16.09.2018 ab 9:30 Uhr findet zum ersten mal unsere neue Radtour „Wasser in Kultur- und Naturraum rund um Wachtendonk“ statt.

Sedimentfang
Sedimentfang

Beginnend und endend in der Ortsmitte von Wachtendonk (Friedensplatz) führt die ca.17 km lange Radtour entlang des historischen Stadtgrabens und verschiedener Gewässer und Anlagen (Sedimentfang, Nettedücker)in das Umland von Wachtendonk zu drei Rückhaltebecken (Dorfbach I, Dorfbach II und Aerbecker Bach) sowie zu einem Auwaldrest. Dabei wird die Bedeutung der Fließgewässer für Kultur und Natur erläutert.

Treffpunkt ist der Friedensplatz in Wachtendonk. Um Anmeldung bis 14.09.2018 unter 02158-408198-0 oder info@mittlereniers.de wird gebeten. Ein verkehrssicheres Fahrrad muss vom Teilnehmer mitgebracht werden.

Am 07.07.2019 wird diese Radtour wiederholt.

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

13.04.2018: 1. Spatenstich für die Gewässerausbau am Münchheider Graben

Wir bauen den Münchheider Graben in Willich Münchheide aus und legen einen Retentionsraum mit Auenwirkung an.

Ca. 100 m unterhalb der Kreuzung Münchheide / Kückesweg weist der Münchheider Graben einen doppelten Knick von je 90° (so genannte „S-Kurve“) auf einer Strecke von ca. 15 m auf. Diese S-Kurve stellt ein hydraulisches Nadelöhr dar, da sie einen gleichmäßigen Abfluss im Gewässer behindert. Bei starken Regenereignissen kommt es daher regelmäßig zu Ausuferungen in die angrenzenden Grundstücksflächen hinein. Im Rahmen unserer Aufgabenwahrnehmung „Ausgleich der Wasserführung“ bauen wir das Gewässer dort naturnah aus, legen einen Retentionsraum an und beseitigen gleichzeitig den hydraulischen Engpass.

v.l.n.r.: Guido Görtz, 1. Stellvertr. Bürgermeister Stadt Willich, Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender, Christoph Rüber, Geschäftsführer, Josef Heyes, Bürgermeister Stadt Willich, Christine Kleindopp, Gruppenleiterin Bau und Planung
v.l.n.r.: Guido Görtz, 1. Stellvertr. Bürgermeister Stadt Willich, Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender, Christoph Rüber, Geschäftsführer, Josef Heyes, Bürgermeister Stadt Willich, Christine Kleindopp, Gruppenleiterin Bau und Planung

Aus Anlass der Bauarbeiten fand am 13.04.2018 in Anwesenheit vom Bürgermeister der Stadt Willich, Herrn Josef Heyes, dem 1. Stellvertret. Bürgermeister der Stadt Willich, Herrn Guido Goertz und dem Vorstandsvorsitzenden des Wasser- und Bodenverbandes der Mittleren Niers, Herrn Peter Joppen der erste Spatenstich statt. „Bei Starkregenereignissen, die auch mehrmals kurz hintereinander stattfinden können, wurden bisher immer die oberhalb der S-Kurve liegenden privaten Flächen überflutet.“ so Guido Görtz. „Nicht nur einmal musste die Feuerwehr ausrücken, um Keller leer zu pumpen.“ ergänzte Josef Heyes. Herr Rüber, unser Geschäftsführer erläuterte „dass das Solidarprinzip aller Mitglieder im Verband, die Finanzierung der Maßnahme sichert, auch wenn – wie in diesem Fall – eine Förderung mit Landesmitteln ausgeschlossen ist.“ Peter Joppen, unser Vorstandsvorsitzender freute sich, dass „diese Maßnahme wieder ein gutes Beispiel dafür ist, dass durch Zusammenarbeit mit allen beteiligten Grundstückseigentümern auch ohne großen Flächenverbrauch, wasserbauliche Maßnahmen umgesetzt werden können.“

geplanter Retentionsraum unterhalb der S-Kurve
geplanter Retentionsraum unterhalb der S-Kurve

Alle Informationen sind auch auf einem angebrachten Bauschild verfügbar.

Bauschild an der Baumaßnahme
Bauschild an der Baumaßnahme

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

12.04.2018: Renaturierungsplanung für den Stadtgraben in Wachtendonk hat begonnen

Im Rahmen eines wasserrechtlichen Verfahrens soll der Stadtgraben in Wachtendonk im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie ökologisch verbessert und gleichzeitig auch wieder besser im Stadtbild sichtbar werden. Das wasserwirtschaftliche Entwicklungsziel der vorliegenden Maßnahmenplanung besteht daher in der Schaffung gewässerstruktureller Voraussetzungen zur Erreichung des guten ökologischen Potentials (GÖP). Um dies zu erreichen, sind Aufweitungen sowie Maßnahmen zur Renaturierung des Stadtgrabens geplant.

Karte Stadtgraben mit gekennzeichneten Bohrorten
Karte Stadtgraben mit gekennzeichneten Bohrorten

Der Stadtgraben hat außerdem einen historischen Hintergrund. Er verläuft zum Großteil auf der Trasse, auf der sich im Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert der Stadtbefestigungsgraben um die Stadtmauer befunden hat. Daher sind bei der Überplanung auch Denkmalschutzgesichtspunkte mit einzubeziehen.

c) Hydronik GmbH, v.l.n.r.: Christine Kleindopp, Gruppenleiterin Bau und Planung, WBVdMN, Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender WBVdMN, Pascal van Elsbergen-Wardthuysen, Projektleiter Hydronik GmbH, Hans-Josef Aengenendt, Bürgermeister Gemeinde Wachtendonk, Christoph Rüber, Geschäftsführer WBVdMN, Jens-Uwe Pietzsch, Geschäftsführer Hydronik GmbH
c) Hydronik GmbH, v.l.n.r.: Christine Kleindopp, Gruppenleiterin Bau und Planung, WBVdMN, Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender WBVdMN, Pascal van Elsbergen-Wardthuysen, Projektleiter Hydronik GmbH, Hans-Josef Aengenendt, Bürgermeister Gemeinde Wachtendonk, Christoph Rüber, Geschäftsführer WBVdMN, Jens-Uwe Pietzsch, Geschäftsführer Hydronik GmbH

Um beide Gesichtspunkte miteinander vereinbaren zu können, wurde nun in einem ersten Projektschritt begonnen, mit archäologischen Untersuchungen die Planungstrasse zu ermitteln. Durch Rammkernsondierungen und Baggersondagen soll zunächst die historische Lage und Tiefe des Stadtgrabens ermittelt werden. Dabei werden Bodenproben entnommen, um über den Schichtaufbau zu erkunden, aus welchen historischen Zeiten diese stammen und ob diese natürlichen oder kulturellen Ursprungs sind.

(c) Hydronik GmbH, Pascal van Elsbergen-Wardthuysen, Projektleiter Hydronik GmbH bei der Überprüfung der Bohrprobe
(c) Hydronik GmbH, Pascal van Elsbergen-Wardthuysen, Projektleiter Hydronik GmbH bei der Überprüfung der Bohrprobe

Insgesamt sind 6 Bohrlinien vorgesehen, in denen die Sondierungen bis zu einer Tiefe von 4 m abgeteuft werden.

Die Arbeiten werden von der Fa. Hydronik GmbH aus Emmerich ausgeführt und werden voraussichtlich bis Ende April abgeschlossen und archäologisch bewertet sein.

 

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

02.02.2018: Viersen: Abriss der alten Stallgebäude am Rothweg abgeschlossen

Auch wenn der Zeitplan etwas überschritten wurde, jetzt ist es vollbracht: Die alten Stallgebäude, die seit vielen Jahren ungenutzt als Bauruine dort standen, sind samt allen Fundamenten abgerissen.

Freie Fläche mit Blick auf Hammer Bach
Freie Fläche mit Blick auf Hammer Bach

Für den Bau eines neuen Hochwasserrückhaltebeckens haben wir von der Stadt Viersen und privaten Eigentümern in den letzten Jahren mehrere Grundstücke im Überschwemmungsgebiet des Hammer Baches rund um den Rothweg erworben. Dazu gehörte auch die mit alten Stallgebäuden bestandene Fläche. Die Flächen liegen im festgesetzten Überschwemmungsgebiet des Hammer Baches und sind daher ohnehin aus rechtlichen Gründen nur bedingt bebaubar. So ergab sich für uns Verband die Möglichkeit, die Hochwassersituation weiter zu entschärfen.

Gebäudebestand Rothweg
Alter Gebäudebestand Rothweg

Überlegungen haben zu ersten Entwürfen geführt, die im Einklang mit der EG-Hochwassermanagementrichtlinie auch die Hochwasserrisiken für die flussabwärts unterhalb des Rothwegs liegenden Flächen deutlich verringern sollen. Dabei werden vor allem die bereits erworbenen Flächen genutzt. Der alte, durch die vorhandene Bebauung stark eingeengte Verlauf des Hammer Baches soll zugunsten eines neuen Gerinnes, das das Becken an seiner tiefsten Stelle durchfließt, aufgegeben werden. Gleichzeitig versuchen wir, den Hammer Bach auch im weiteren Verlauf bis zum Rückhaltebecken 4 zu renaturieren und wieder offen zu legen, da die vorhandenen langen Verrohrungen hydraulische Engpässe darstellen. Dazu stehen wir noch in Erwerbsverhandlungen mit weiteren Grundstückseigentümern.

Planungsskizze (Vorplanung)
Planungsskizze (Vorplanung)

Über den Wegfall der Straße „Rothweg“ oder von Parkplätzen brauchen sich die Anwohner keine Sorgen machen. Die Straße und die jetzt zu Parkzwecken verwendeten Flächen gehören weiterhin der Stadt Viersen und werden nicht in die Planung mit einbezogen.

Hintergrund der Planung ist die Hochwassersituation am Hammer Bach:

Kartenausschnitt Überschwemmunggebiet
Kartenausschnitt Überschwemmungsgebiet

Der Hammer Bach fließt vom Quellgebiet in der Bockerter Heide durch die Ortsteile Ober- und Unterbeberich, Hamm und Düpp und mündet nach einer Lauflänge von 6,7 km südlich der Krefelder Straße (L29) in die Niers. Im Laufe der Jahre wurde der Hammer Bach in seinem Lauf begradigt und technisch ausgebaut. Die Siedlungsgebiete wurden mit der Zeit ebenfalls vergrößert und somit auch die Menge an Niederschlagswasser, die dem Hammer Bach zugeführt wird. Aufgrund der Hügel im Einzugsgebiet des Hammer Baches und der weitläufigen ackerbaulichen Nutzung führen Regenereignisse schnell zu einem Ansteigen des Wasserstandes im Hammer Bach. Hochwasservorsorge in Siedlungsgebieten ist ein vorrangiges Ziel zum Schutz der menschlichen Gesundheit, der Infrastruktur und der Naturräume. Durch die Umsetzung der Planung sollen die Ziele Hochwasserschutz und ökologische Verbesserung am Hammer Bach umgesetzt werden.

Ziel ist eine naturnahe, geschwungene Linienführung sowie die Schaffung naturnaher Retentionsflächen zur Hochwasserprävention. Mit der Maßnahme werden die in den 1990er Jahren errichteten fünf Hochwasserrückhaltebecken im Hauptfluss am Hammer Bach und vier Rückhaltebecken an den Nebengewässern des Hammer Baches ergänzt. Vor dem Hintergrund sich verändernder klimatischer Verhältnisse sind der Bau weiterer Becken und die Erweiterung vorhandener Becken in Planung.

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

12.01.2018: Neuzugang im Fuhrpark

Minibagger ermöglicht maschinelle Unterhaltung auf minimaler Fläche

Bereits im Herbst 2017 haben wir unseren  Fuhrpark um einen Minibagger ergänzt.

Im Rahmen der Änderung unserer Veranlagungsregeln hatten wir bereits ausgelotet, wie wir den für die maschinelle kostengünstige Unterhaltung erforderlichen Platzbedarf am Gewässer reduzieren können. Die Wahl ist auf die Anschaffung eines Ketten-Kurzheckbaggers gefallen, der trotz langer Ausladung des Baggerarms beim Drehen der Kabine nicht über die Kettenbreite hinausragt. Damit können wir auch an engen Stellen, bei denen die Bebauung, Zäune, Bäume und Sträucher bis fast an das Gewässer heranreichen, noch kostengünstig unterhalten. Mit den bereits vorhandenen Geräten im Verband benötigten wir bisher einen Streifen von 4 m. Damit können wir vor allem in städtisch geprägten Gebieten die Belastung mit Erschwernisbeiträgen für die Anwohner an den Gewässern reduzieren.

Minibagger (Fahrerkabine)
Minibagger (Fahrerkabine)

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

08.10.2017: Baustellenbesichtigung Renaturierung der Cloer in Willich-Neersen

Am 08.10.2017 um 10:00 Uhr bietet der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers die Möglichkeit, die fertiggestellte Renaturierungsmaßnahme an der Cloer in Willich-Neersen zu besichtigen.

Lage der Bauabschnitte
Lage der Bauabschnitte

Treffpunkt ist die Kreuzung Bettrather Dyck mit dem Niersweg. Von dort geht es zunächst zum Abschnitt III, dann zum Abschnitt II und schließlich über den Bettrather Dyck zum Abschnitt I an der Mündung der Cloer in die Niers. Dabei wird die Umsetzung der Maßnahme, die mit ihr verfolgten Ziele und die zu erwartende Entwicklung für die Zukunft erläutert.Die Besichtigung wird ca. 1,5 bis 2 Stunden dauern.

Bauausführungsplan Abschnitt III
Bauausführungsplan Abschnitt III
Bauabschnitt III
Bauabschnitt III

Die Teilnahme ist kostenlos. Zur besseren Planung ist eine Anmeldung bis zum 05.10.2017 per Telefon 02158 40 81 98-0 oder per E-Mail (info@mittlereniers.de) gewünscht.

Verfasser: Dr. Dagmar Spona

15.06.2017: Durchfahrt Clörath/Clörather Mühle wieder frei!

Die Querung des Zweigkanals zwischen Clörath und Clörahter Mühle auf der Stadtgrenze zwischen Tönisvorst und Viersen ist seit dem 15.06.2017 wieder für den Verkehr befahrbar. Die Teerschicht ist aufgebracht und die Straßensperrung beseitigt. Lediglich kleinere Beiarbeiten am Gewässerprofil fehlen noch zur entgültigen Fertigstellung.

Rechte Seite
Blick auf den Straßenverlauf
Blick gegen die Fließrichtung
Blick gegen die Fließrichtung

Verfasser: Dr. Dagmar Spona